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DWA-Merkblatt Pflanzenkläranlagen: Neue Regeln, neue Möglichkeiten

DWA Regelwerk A-262 (2017) erscheint in Kürze

Für Pflanzenkläranlagen und Bodenfilter galt bislang das DWA Arbeitsblatt A-262 aus 2006. Es wurde Zeit, dieses Regelwerk technisch auf den neuesten Stand zu bringen.

Mit Erscheinen des Gelbdruckes im Juni 2016 erhielten von den Änderungen betroffene Ingenieurbüros die Gelegenheit zur Stellungnahme. Von der Möglichkeit wurde rege Gebrauch gemacht. In Kürze erscheint nun die Endfassung.

Das Regelwerk ist umfangreicher und dezidierter geworden. Fanden die bisherigen Fassungen in erster Linie im Bereich der Kleinkläranlagen Anwendung, zielt das neue Werk künftig verstärkt auf kommunale Einsatzgebiete. Zwei wesentliche Aspekte sind die Reduktion des Vorklärvolumens und des Flächenbedarfs.  

Vorklärvolumen wieder erheblich reduziert

Studien der TU Berlin zeigen, dass das spezifische Vorklärvolumen keinen signifikanten Einfluss auf die Kolmation des Bodenfilters nimmt. Müssen nach derzeitigem, noch gültigen A-262 noch 1,5 m³/EW (degressiv ab 7. EW) verbaut werden, gelten ab Erscheinen des neuen Regelwerks wieder 0,3 m³/EW.

Diese sinnvolle Reduzierung macht Pflanzenkläranlagen auch bei Einheiten ab 12 EW in der Erstinvestition sehr attraktiv. Da nur Primärschlamm anfällt wird sich die Schlammabfuhr nach wie vor auf einem Turnus von < 1x /a beschränken. 

Rohschlammauflandung verringert Flächenbedarf

Auch kommunale Pflanzenkläranlagen arbeiten effizient und in der Regel sogar energieautark.

Neu im Regelwerk verankert ist die Bauweise mit integrierter Rohschlammauflandung, dem sog. „french system“. Diese Methode ist in Frankreich seit vielen Jahren im Einsatz und wird nach A-262 nun auch in Deutschland Stand der Technik. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:

  • Bestehende Kläranlagen können kostengünstig nachgerüstet werden.
  • Vor allem für die Ertüchtigung von Teichkläranlagen bieten Bodenfilter mit Rohschlammauflandung eine sehr gute Alternative, da die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann.
  • Der Einsatz von Bodenfiltern bei vorhandenem Mischwassernetz ist kein Ausschlusskriterium mehr.
  • Anschließende Mehrschichtfilter können reduziert werden.
  • Eine alternierende Beschickung über mehrere Teilflächen bietet zusätzliche Betriebssicherheit.

Mit unserem französischen Partner ergänzen wir unsere Erfahrung in Planung, Bau und Monitoring von Pflanzenkläranlagen durch das so genannte „french system“.

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