Trinkwasser ist sehr sicher vor einer Kontamination mit Erregern wie dem SARS-CoV2 Virus geschützt. Im Abwasser dagegen lässt es sich nachweisen. Heißt das nun, Abwasser ist gefährlich?
Leben Kläranlagenbetreiber gefährlich? Nein, definitiv nicht.
Von Pflanzenkläranlagen geht in Sachen Corona kein potentielles Infektionsrisiko aus. Von großen Kläranlagen übrigens auch nicht. Bei dem im Abwasser gefundenen Material handelt es sich um Virenfragmente von denen kein Covid-19 Erkrankungsrisiko ausgeht.
Forschungsteams aus den Niederlanden und der Schweiz sammeln und analysieren seit Beginn der Pandemie Abwasserproben. Und tatsächlich lässt sich Virusmaterial aus den Faeces im Abwasser nachweisen, teilweise bereits vor dem Bekanntwerden von Erkrankungsfällen. Die Methode ist zwar nicht geeignet die Zahl an Infizierten ermitteln, aber der Verlauf der Verbreitung wird erkennbar.
Die schweizer- und niederländischen Behörden beabsichtigen ein Frühwarnsystem zu entwickeln, indem – ähnlich wie das bereits mit Abbauprodukten von Drogen oder Medikamentenrückständen funktioniert – an neuralgischen Punkten die Belastung mit Virenmaterial sozusagen live erkannt und zurückverfolgt werden kann. Schlägt das Frühwarnsystem Alarm wird dann sofort ein Maßnahmenplan greifen um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Auch in Deutschland, am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung und an der TU Dresden, wird an Aufbereitung und Hochdurchsatzanalytik des Abwassers geforscht. Langfristig soll ein Sars-Cov-2-Monitoring entwickelt werden.