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Weltwassertag 2018 fordert naturnahe Lösungen

Jedes Jahr am 22. März blickt die Welt aufs Wasser. Ein Tag des Jahres für ein Produkt, ein Thema. Für eine Ressource die erfrischt, nährt und klärt. Das Motto des diesjährigen Weltwassertags rückt die naturnahen Lösungen rund ums Wasser in den Vordergrund.

Das Signal der UN ist deutlich: Wir brauchen „nature based solutions“. Eine „blaue und grüne Infrastruktur“ aus Grünflächen, Wasserwegen, Wasserfiltern und Wasser-Rückhalte-Räumen, die Starkregen oder Hochwasser abzufedern in der Lage ist, hilft beim Erreichen der klimapolitischen Ziele.

Unser Beitrag zu "naturnahen Lösungen": Pflanzenkläranlagen! Ihr Vorbild ist der Schilfsaum am Bachlauf. Durch den hohlen Schilfhalm wird Sauerstoff in den Wurzelbereich hinab geleitet, der dort Knöllchenbakterien dazu dient, organischen Stickstoff zu binden.

Klimatische kapriolen fordern Flexibilität

Das Wetter hält einiges für uns bereit: Extreme Trockenphasen. Lokale Starkregenereignisse. Nach Expertenmeinung werden sie in Europa immer häufiger. Eine zentral ausgerichtete Wasserinfrastruktur bietet hierfür keine "nature based solutions", und ist nicht dazu geeignet flexibel auf klimatische Tatsachen zu reagieren.

Die Ortschaft als Schwamm

In der dezentralen Abwasserreinigung längst „best practice“ sind Bodenfilter mittlerweile auch in der wassersensiblen Stadtplanung (Stichwort: „sponge city“), in der Regenwasserbewirtschaftung und zumindest theoretisch auch in der allgemeinen Bauleitplanung Bestandteil geworden.

Dezentrales Wassermanagement mit Pflanzenkläranlagen

Ein dezentrales Wassermanagement mit lokalen Rückhalte-Elementen ist eine naturnahe Lösung. So werden die natürlichen Potenziale von Ökosystemen optimal genutzt. Pflanzenkläranlagen, die „constructed wetlands“, sind in der Abwassertechnik die wohl bekannteste Lösung, doch auch sie sind nur ein Baustein. Unter dem Begriff „Ökotechnik“ zusammengefasst findet sich ein ganzer Strauß an Möglichkeiten und Maßnahmen:

  • Regenwassernutzung und –versickerung vor Ort
  • Retentionsbodenfilter zur weitergehenden Niederschlagswasserreinigung
  • Schaffung offener Wasserflächen im urbanen Raum
  • Dachbegrünung mit Retentionswirkung
  • Grünflächen mit kombinierter Nutzung als Retentionsraum (Hochwasserschutz)
  • Lenkung von oberflächlichen Abflüssen in natürliche Retentionsräume.

Für jetzt und für später

Für unsere Lebensqualität, für die Zukunft unserer Kinder, für die Umwelt sind einfache Lösungen in Sachen Wasser und Abwasser unfassbar wichtig. Und einfach bedeutet meist: Naturnah.


"Der Weltwassertag 2018 wirbt für eine stärkere Berücksichtigung naturnaher bzw. die natürlichen Potenziale von Ökosystemen nutzender Lösungen im Gewässermanagement. Dabei geht es auch um die Inwertsetzung der vielfältigen Leistungen, die solche Ökosysteme bereitstellen."  (BUMB)


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Weltwassertag 2018 - Agenda
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